Webseiten beschleunigen durch parallele Downloads

Webseiten beschleunigen Teil 3 – Parallele Downloads

Wer seine Webseiten mit Page Speed analysieren läßt, kriegt sehr wahrscheinlich die Meldung „Parallelize downloads across hostnames“ angezeigt. Das klingt ziemlich kryptisch, weist aber nur auf eine eher wenig bekannte Möglichkeit hin, seine Webseiten zu beschleunigen. Gemeint ist das Parallelisieren von Downloads über verschiedene Domains. Das hört sich im ersten Moment ziemlich kompliziert an und ist auch nicht ganz einfach zu verstehen, aber ich verspreche, dass ich mir Mühe geben werde, es verständlich zu erklären.

Parallele Downloads – die Theorie

Eine typische Webseite besteht aus vielen Ressourcen (Komponenten), die nacheinander vom Browser aufgerufen werden müssen. Dazu zählen z. B. CSS-Dateien, Javascript-Dateien und Bilder. Auf der Startseite meiner Rätselseite werden z. B. 23 Ressourcen geladen, bevor die Seite angezeigt werden kann (die Anzahl der Ressourcen erfährt man wenn man in Page Speed den Tab „Resources“ anklickt). Nun ist es so geregelt, dass Browser 2 Ressourcen auf einmal (also parallel) herunterladen sollen. Die modernen Browser laden sogar 4-6 Ressourcen gleichzeitig herunter. Trotzdem ist das immer noch ziemlich wenig, zumal es durchaus auch Webseiten gibt, die aus 50 oder noch mehr Ressourcen bestehen.

Generell ist es so, dass alle Ressourcen von einer Domain heruntergeladen werden. Wenn man jetzt die Ressourcen aber auf 2 Domains verteilt, lädt ein Browser die doppelte Menge an Ressourcen gleichzeitig herunter. Und das Schöne daran ist, man braucht dafür keine zweite Domain, das Ganze funktioniert nämlich auch mit einer Subdomain.

Parallele Downloads – die Praxis

Wer seine Downloads nun parallelisieren möchte, sollte zuerst mal eine Subdomain anlegen, z. B. http://extern.example.com. Auf dieser Subdomain speichert ihr nun z. B. alle Grafiken, aus denen das Layout besteht. Diese bieten sich deshalb an, weil das Layout ja normalerweise von allen Webseiten verwendet wird und damit alle Seiten gleichzeitig davon profitieren. Danach müssen in allen HTML- und CSS-Dateien die Pfade geändert werden, damit die Grafiken auch gefunden werden können. Wer viele Webseiten hat, für die er Pfadänderungen vornehmen muss, dem empfehle ich für diesen Zweck Notepad++ zu verwenden. Dieser Editor bietet die Möglichkeit des Suchens und Ersetzens über mehrere Dateien hinweg.

Und das war’s dann auch schon. Das Ganze hört sich zwar im ersten Moment schwierig an, aber die praktische Umsetzung ist dafür ziemlich unproblematisch. Messungen habe ich keine vorgenommen, aber meine Webseiten sind nach der Parallelisierung spürbar schneller geworden.

Parallele Downloads bei WordPress

Und allen Blogbetreibern, die wissen wollen, ob das auch mit WordPress funktioniert, kann ich sagen: Ja, es funktioniert und es macht WordPress ein gutes Stück schneller. Die Umsetzung ist allerdings ein bisschen komplizierter, deshalb schreibe ich dazu einen extra Artikel, den ihr morgen hier findet Pfeil Ressourcen verteilen – WordPress schneller machen

Artikelreihe Webseiten beschleunigen:

Teil 1: Dateigröße von Grafiken verkleinern

Teil 2: Expires-Header verwenden

Teil 4: Die gzip-Compression

Teil 5: Code optimieren

Veröffentlicht von

Cujo

Die Webmaster-Zentrale wurde im Januar 2010 von mir gegründet. Dabei haben mich 3 Internetauftritte maßgeblich beeinflusst. Zum einen die Website des t3n-Magazins, www.t3n.de, auf der immer sehr interessante Artikel zum Thema Webseitenerstellung gepostet wurden. Genau solche Artikel wollte ich auch schreiben. Dann bin ich schon seit mehreren Jahren im Homepage-Forum, www.homepage-forum.de, aktiv. Im Laufe der Zeit stellte ich fest, dass dort immer die gleichen Fragen gestellt wurden. Jedesmal darauf die gleichen Antworten zu geben, war erstens langweilig, zweitens zeitraubend und drittens hat es sich nicht gelohnt, die Fragen ausführlich zu beantworten. In der Webmaster-Zentrale greife ich jetzt oft Fragen auf, die im Homepage-Forum gestellt wurden und habe die Möglichkeit die angesprochenen Themen viel detaillierter zu behandeln. Bei wiederkehrenden Fragen poste ich dann einen Link zu einem Artikel in der Webmaster-Zentrale. Dadurch erhalten die User ausführlichere Antworten als normalerweise in einem Forum üblich. Die Idee, Informationen bereitzustellen und diese im Forum zu verlinken, habe ich von Daniel, www.homepage-faqs.de, übernommen. Daniel bezeichnet sich selbst als Forenhelfer und ist sehr aktiv im Homepage-Forum. Er hat schon zahllosen Usern mit seinen Informationen geholfen und ihnen die Grundlagen der Webseitenerstellung erklärt. Diese 3 Webauftritte hatten einen so großen Einfluss auf mich, dass ich sicher behaupten kann, dass es ohne sie die Webmaster-Zentrale nicht geben würde.

9 Gedanken zu „Webseiten beschleunigen Teil 3 – Parallele Downloads“

  1. Vielen Dank für die tolle Anleitung. Eine Subdomain kann ja jeder anlegen. Wie siehts denn mit Googele und doppelter Content aus. Ich meine Google mag nicht so genrne Subdomains? Oder sollte man einfach die ganze Subdomain mit einer Robots.txt für den Crawler sperren.

    Gruß
    Marco

  2. Doppelter Content entsteht ja keiner, da die Grafiken verschoben und nicht kopiert werden. Aber die Idee mit der Sperrung der Subdomain per robots.txt ist trotzdem nicht schlecht. Ich habe das bei mir jetzt mal gemacht.

  3. Pingback: Linkhub – Woche 21-2010 - pehbehbeh
  4. 2 Domains sind sicherlich OK.
    Man sollte bedenken, dass auch Subdomains recht „teure“ DNS Abfragen nach sich ziehen. Deshalb sollte man nicht ohne zwingenden Grund auf die Idee kommen, die Resourcen gar auf 5 oder mehr Domains aufzuteilen.

  5. Hallo Erik,

    Das ist wirklich eine gute Idee auf die ich bisher noch nicht gestoßen bin.
    Ich werde mir wohl eine Subdomain für die Bilder und CSS anlegen.
    Mal schauen wieviel Zeitersparnis dabei herauskommt.

    Herzliche Grüße
    Klaus

  6. Bitte bedenkt, mehrere DNS Lookups mögen Google und co nicht. Der Ansatz ist nicht schlecht aber viel steht oder fällt mit dem Template.

    MFG Bazzize

  7. Dank Dir hab ich das jetzt verstanden. Im Falle einer Nische wird dieser Aufwand dementsprechend sich meist nicht lohnen, meiner Meinung nach. Bei einem Blog dann wiederum wohl schon.

    Danke Dir!
    Stefan

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