Scheck für ein Sponsored Review

Sponsored Reviews

Im Artikel Geld verdienen mit Trigami habe ich vor einigen Tagen geschrieben, dass bezahlte Blogeinträge in der Theorie eine gute Sache sind, dass mir die gängige Praxis, so wie sie z. B. von Trigami betrieben wird, aber nicht gefällt. Ich hatte 9 Punkte genannt, die für mich die Voraussetzung sind, dass ich einen bezahlten Blogbeitrag poste. Wie ich schon in dem Beitrag andeutete, rechnete ich nicht damit, dass es eine Firma gibt, die all diese Punkte akzeptiert. Ein paar Tage danach muss ich zugeben, dass ich mich damit (zum Glück) geirrt habe.

Ich habe nämlich den Auftrag einer Firma erhalten, ein Sponsored Review, also einen bezahlten Test, zu schreiben. Und dieser Auftraggeber war nicht nur mit den 9 Punkten aus dem Trigami-Artikel einverstanden, sondern auch noch mit 3 zusätzlichen Maßregeln. Insgesamt gibt es damit 12 Voraussetzungen, die für mich erfüllt sein müssen, bevor ich bereit bin, ein Sponsored Review zu schreiben:

1. Das Produkt muss zum Blog passen.

2. Das Produkt muss mich schon bei der Kampagnenbeschreibung überzeugen und muss für mich einen Nutzen haben.

3. Ich werde das Produkt so beschreiben, wie ich es für richtig halte und dabei auch negative Aspekte nicht unberücksichtigt lassen.

4. Ich werde für Titel, Beitrag und Tag nur Begriffe verwenden, die ich für richtig halte.

5. Ich werde keine Fotos einbinden, die mir nicht gefallen.

6. Ich werde nur zu Seiten verlinken, die ich für relevant halte.

7. Ich werde nur einen Beitrag schreiben, wenn ich dafür angemessen entlohnt werde.

8. Ich werde an einem Beitrag, nachdem ich ihn geschrieben habe, keine Veränderung vornehmen (ausgenommen natürlich, es ist etwas sachlich falsch).

9. Ich werde keine Kommentare löschen, in denen etwas Negatives zum getesteten Produkt oder zum Artikel steht.

10. Ein Sponsored Review wird als solcher gekennzeichnet und mit diesem Artikel hier verlinkt.

11. Um mir die 100%ige Unabhängigkeit zu sichern, veröffentliche ich den Beitrag erst, wenn das Geld auf meinem Konto eingegangen ist.

12. Alle Links zum Anbieter werden mit „nofollow“ ausgezeichnet.

Während bei Trigami & Co. der Auftraggeber die Vorgaben macht, die von den Bloggern erfüllt sein müssen, ist es bei mir hier umgekehrt. Mit diesen 12 Punkten gebe ich vor, unter welchen Voraussetzungen ich dazu bereit bin, einen bezahlten Beitrag zu schreiben und wer mich beauftragen möchte, muss damit einverstanden sein. „Bezahlt“ bedeutet für mich übrigens in dem Zusammenhang, dass ich dafür bezahlt werde, dass ich schreibe, nicht aber dafür, was ich schreibe. Ich denke, der Unterschied dürfte klar sein.

Ich bin mir nicht sicher, wie andere Blogs das handhaben. Für mich ist es jedenfalls völliges Neuland und ich bin selbst sehr gespannt, ob es mir gelingt, einen unabhängigen Test zu schreiben, einen Nutzen für den Auftraggeber zu erzielen und gleichzeitig die Ansprüche der Blogleser zu erfüllen.

Da ich für das Schreiben des Tests ja schon bezahlt werde, verzichte ich im Gegenzug darauf, im Artikel Werbung einzublenden. Unter anderem deshalb habe ich die Kategorie „Reviews“ angelegt, in die ich alle bezahlten Reviews einordne.

Wie ist eure Meinung zu Sponsored Reviews?
Was haltet ihr von den geplanten Sponsored Reviews? Haltet ihr das unter diesen Voraussetzungen für eine gute Sache? Oder sind für euch bezahlte Blogbeiträge, egal in welcher Form, Teufelszeug?

Veröffentlicht von

Cujo

Die Webmaster-Zentrale wurde im Januar 2010 von mir gegründet. Dabei haben mich 3 Internetauftritte maßgeblich beeinflusst. Zum einen die Website des t3n-Magazins, www.t3n.de, auf der immer sehr interessante Artikel zum Thema Webseitenerstellung gepostet wurden. Genau solche Artikel wollte ich auch schreiben. Dann bin ich schon seit mehreren Jahren im Homepage-Forum, www.homepage-forum.de, aktiv. Im Laufe der Zeit stellte ich fest, dass dort immer die gleichen Fragen gestellt wurden. Jedesmal darauf die gleichen Antworten zu geben, war erstens langweilig, zweitens zeitraubend und drittens hat es sich nicht gelohnt, die Fragen ausführlich zu beantworten. In der Webmaster-Zentrale greife ich jetzt oft Fragen auf, die im Homepage-Forum gestellt wurden und habe die Möglichkeit die angesprochenen Themen viel detaillierter zu behandeln. Bei wiederkehrenden Fragen poste ich dann einen Link zu einem Artikel in der Webmaster-Zentrale. Dadurch erhalten die User ausführlichere Antworten als normalerweise in einem Forum üblich. Die Idee, Informationen bereitzustellen und diese im Forum zu verlinken, habe ich von Daniel, www.homepage-faqs.de, übernommen. Daniel bezeichnet sich selbst als Forenhelfer und ist sehr aktiv im Homepage-Forum. Er hat schon zahllosen Usern mit seinen Informationen geholfen und ihnen die Grundlagen der Webseitenerstellung erklärt. Diese 3 Webauftritte hatten einen so großen Einfluss auf mich, dass ich sicher behaupten kann, dass es ohne sie die Webmaster-Zentrale nicht geben würde.

4 Gedanken zu „Sponsored Reviews“

  1. Bezahlte Reviews mache ich an sich sehr gerne. Allerdings lasse ich mich nie mit Geld bezahlen. Wenn dann lasse ich mir irgendwelche Produkte zuschicken und darf sie dann behalten. Werbung mache ich direkt nicht, sondern nur ein review.

    Meine Artikel muss ich so auch nicht als gesponsert kennzeichnen. Lediglich am Anfang bedanke ich mich bei der Firma den Test durchführen zu dürfen.

    Und wie komme ich an diese Produkte?
    Wenn mich ein Produkt interessiert, dann schreibe ich den Hersteller direkt an und frage nach einem Testprodukt. Dafür gibt es dann ein Review. Es kommt zwar oft keine Antwort, oder eine Absage, aber bisher bin ich immer an irgendwelche Testprodukte gekommen.

    Da ich die Produkte aussuche sponsere ich der Firma gerne einen follow Link. Eine Hand wäscht schließlich die andere. PageRank gebe ich gerne an gute Produkte weiter.

    Sonst stimme ich mit allen deinen Forderungen überein.

  2. Ich habe damit leider auch noch keine Erfahrungen, hätte aber auch nicht gedacht, dass es tatsächlich Firmen gibt, die diese tatsächlich wichtigen Bedingungen erfüllen oder gar übertreffen.

    Ansonsten kann ich passsy durchaus zustimmen, die Gegenleistung muss halt stimmen, egal wie, Hauptsache fair und ehrlich.

  3. Über was ich schreibe, suche ich mir selber aus. Es muss mich interessieren und zu meinem Blog passen. Da ich mit meinem Blog kein Geld verdienen will, bin ich absolut unabhängig – und das bleibt auch so. Letztendlich gilt immer noch das Motto: „Wer die Musik bezahlt, bestimmt was sie spielt.“.

  4. @passsy Deine Idee die Firmen direkt anzuschreiben gefällt mir. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass man damit Erfolg haben kann. Da sieht man mal wieder, wie wichtig es ist, auch mal ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Wege zu gehen. Wirklich eine sehr gute Idee 🙂

    @lev_jung Der Artikel ist jetzt fertig und ich werde ihn voraussichtlich im Laufe der Woche veröffentlichen. Ich denke, dann kann man sich auch besser ein Bild davon machen, ob er fair und neutral geschrieben ist oder nicht.

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