Du oder Sie? Die richtige Anrede im Internet

Du oder Sie? – Die richtige Anrede im Internet

Wenn man als Webmaster eine Website aufbaut, macht man sich darüber, wie man seine Besucher anredet, eigentlich keine großen Gedanken. Ist ja auch ganz einfach, auf geschäftlichen Websites wird gesiezt, ansonsten geduzt. Aber ist das wirklich immer so oder gibt es auch Seiten, auf denen die Anrede anders gehandhabt wird?

Bei IKEA wird man geduzt

Ja, es gibt tatsächlich einige Websites, die von dieser Norm abweichen. Während die meisten Shops ihre Kunden siezen, ist das z. B. bei IKEA anders. Dort werden auf der Website alle Kunden geduzt. Warum das so ist, wird von IKEA so erklärt:

Bei IKEA duzen wir uns, was zunächst mit unserer Herkunft zusammen hängt. In Schweden sagt man „du“ und pflegt trotzdem einen höflichen und respektvollen Umgang miteinander. Weiterhin haben wir uns für das „du“ entschieden, weil wir uns dir, als unseren Kunden, heute nach 30 Jahren enger verbunden fühlen denn je.

Während ich den letzten Satz eher für „Marketinggeschwafel“ halte, finde ich die Begründung, dass das Duzen mit der Herkunft zu tun hat, durchaus logisch. Und zu einem Unternehmen, bei dem bevorzugt junge Leute einkaufen, passt es auch eher als zu einem alteingesessenen Möbelhaus, dessen Kunden eher zur Generation 50+ gehören.

Facebook vs. Xing

Bei Social Networks ist dagegen das „Du“ Pflicht. Ist auch irgendwie klar, denn dort will man ja nichts einkaufen, sondern Freunde treffen. Und unter Freunden duzt man sich natürlich. Besonders konsequent ist hier Facebook, wo man sogar in den AGB geduzt wird:

Wir respektieren die Rechte anderer und erwarten von dir, dass du dies auch tust.

Bei Wer-kennt-wen (Update: das Portal gibt es nicht mehr!) dagegen wird man nur am Anfang der AGB geduzt. Danach wird zur 3. Form gewechselt („Der Nutzer“).

Aber auch hier gibt es wieder eine Ausnahme, nämlich das Business-Netzwerk XING. Dort werden alle Mitglieder gesiezt. Wobei das teilweise schon sehr komisch wirkt, wenn sich die Mitglieder sogar in den XING-Foren siezen:

Es wäre schön, wenn Sie sich hier kurz den anderen Mitgliedern der Gruppe vorstellen.

Meine Projekte

Und wie halte ich es selbst mit der Anrede bei meinen Projekten? Nun, hier im Blog wird sich natürlich geduzt. Wobei das so bedingungslos nur für den öffentlichen Teil gilt, denn hinter den Kulissen wird zum Teil auch wieder auf’s „Sie“ umgeschwenkt wird. So hatte ich letztens per E-Mail eine Werbeanfrage von jemand erhalten, der mich in den Kommentaren hier im Blog schon geduzt hatte. In der E-Mail hat er mich dann mit „Sie“ angeredet. Im ersten Moment hat mich das schon ein wenig iritiert, aber andererseits war es für mich auch ein Zeichen, dass ich ernst genommen wurde.

Wenn ich im Blog aber etwas detailliert erklären will, wechsele ich auch mal die Anrede, weil mir das „Du“ dann zu plump vorkommt. Im Artikel Datenbank optimieren mit phpMyAdmin schreibe ich z. B.

Nach dem Klick auf “OK” gibt man noch den Dateinamen an, unter dem das Backup gespeichert werden soll.

Dort wechsele ich dann zum unpersönlichen „man“. So richtig gut gefällt mir das auch nicht. Aber andere Varianten wie z. B.

Nach dem Klick auf “OK” geben wir noch den Dateinamen an…

oder

Nach dem Klick auf “OK” gebt ihr noch den Dateinamen an…

sind auch nicht besser, finde ich.

Auf meiner Rätsel-Website springe ich auch aus der Reihe. Während auf Seiten zum Thema Unterhaltung eher das „Du“ gebräuchlich ist, spreche ich meine User dagegen mit „Sie“ an. Beim Start der Website wollte ich mich dadurch von ähnlichen Seiten abheben. Die Seite sollte seriöser wirken.

Das letztere dürfte dann wohl auch das Hauptkriterium für die Wahl der Anrede sein. Auf Seiten, deren Betreibern Seriösität und Professionalität wichtig ist, werden die User gesiezt. Websites, die eher junge Leute ansprechen oder eine persönliche Atmosphäre schaffen wollen, greifen dagegen eher zum „Du“.

Welche Anrede wählt ihr?

Wie haltet ihr es auf euren Websites? Redet ihr eure User mit „Du“ oder mit „Sie“ an? Und wie würdet ihr lieber angeredet werden? Könntet ihr euch einen privaten Blog vorstellen, auf dem ihr gesiezt werdet? Oder wäre das ein zu großer Normenbruch? Schreibt doch mal in den Kommentaren was dazu.

Die Idee zu diesem Artikel kam mir übrigens durch einen Blogeintrag von Sylvi:
Blog-Knigge: gibt es feste Regeln?

Veröffentlicht von

Cujo

Die Webmaster-Zentrale wurde im Januar 2010 von mir gegründet. Dabei haben mich 3 Internetauftritte maßgeblich beeinflusst. Zum einen die Website des t3n-Magazins, www.t3n.de, auf der immer sehr interessante Artikel zum Thema Webseitenerstellung gepostet wurden. Genau solche Artikel wollte ich auch schreiben. Dann bin ich schon seit mehreren Jahren im Homepage-Forum, www.homepage-forum.de, aktiv. Im Laufe der Zeit stellte ich fest, dass dort immer die gleichen Fragen gestellt wurden. Jedesmal darauf die gleichen Antworten zu geben, war erstens langweilig, zweitens zeitraubend und drittens hat es sich nicht gelohnt, die Fragen ausführlich zu beantworten. In der Webmaster-Zentrale greife ich jetzt oft Fragen auf, die im Homepage-Forum gestellt wurden und habe die Möglichkeit die angesprochenen Themen viel detaillierter zu behandeln. Bei wiederkehrenden Fragen poste ich dann einen Link zu einem Artikel in der Webmaster-Zentrale. Dadurch erhalten die User ausführlichere Antworten als normalerweise in einem Forum üblich. Die Idee, Informationen bereitzustellen und diese im Forum zu verlinken, habe ich von Daniel, www.homepage-faqs.de, übernommen. Daniel bezeichnet sich selbst als Forenhelfer und ist sehr aktiv im Homepage-Forum. Er hat schon zahllosen Usern mit seinen Informationen geholfen und ihnen die Grundlagen der Webseitenerstellung erklärt. Diese 3 Webauftritte hatten einen so großen Einfluss auf mich, dass ich sicher behaupten kann, dass es ohne sie die Webmaster-Zentrale nicht geben würde.

28 Gedanken zu „Du oder Sie? – Die richtige Anrede im Internet“

  1. In meinem Blog wird grundsätzlich geduzt, wobei ich manchmal auch die unpersönliche Anrede verwende.

    Schlimm wird’s, wenn ich kurz vor Fertigstellung eines Artikels bemerke, dass ich extrem oft gewechselt habe. Dann muss nochmal alles korrigiert werden 🙂

  2. Zitat: z.B.
    „Bei Social Networks ist dagegen das „Du“ Pflicht. Ist auch irgendwie klar, denn dort will man ja nichts einkaufen, sondern Freunde treffen. Und unter Freunden duzt man sich natürlich.“
    Ich möchte in erster Linie Menschen treffen; ob dann mal Freunde daraus werden, ist offen. Bei echten Begegnungen mit Augenkontakt ist ein spontanes „Du“ durchaus möglich.
    Ein „natürliches“ Du in sozialen Netzwerken ist z.T. eine hilflose Notlösung, geschuldet der immer arschkälter werdenden Zeit …
    Diese Betrachtung hat nichts mit meinem fortgeschrittenen Alter zu tun.
    Eine persönliche Atmosphäre kann ich durchaus mit einem herzlichen „Sie“ erzeugen, wobei die Betonung für mich auf -herzlich- liegt.

  3. Du oder Sie, mit der Frage hatte ich mich zu Anfang des SchnäppchenTigers auch intensiv auseinander gesetzt und dann letztendlich, weil ich mich nicht entscheiden konnte, die alternative „keine Ansprache“ gewählt. Das Wort „man“ kann ich aus meiner Journalistenzeit heraus gar nicht leiden, denn dort wurde immer gesagt „wer man schreibt kann nicht schreiben“.
    Mit „Du“ trete ich einem Großteil der Suchmaschinenbesucher auf die Füße, mit „Sie“ den Bloggern. Also lieber niemanden auf die Füße treten…

  4. Ich duze bei meinem Blog, sieze aber oft wo ich direkt mit Kunden zu tun habe. Viele duzen mich aber sofort – sie denken, einen Webdesigner kann man duzen, wie einen Jogger oder Sauna-Besucher.

    Mein neuer Arbeitgeber begann mich von Anfang an zu duzen – auch in E-Mails von Personen, die ich noch nie gesehen habe. Ich finde das sympatisch. Mich dürft ihr duzen, ich bin der chlori… 🙂

  5. @Tanja Ganz auf die Anrede zu verzichten, ist natürlich auch eine Möglichkeit. Aber ich glaube, auf die Dauer ist es nicht einfach, das durchzuhalten.

    @chlori Ich hatte vor ein paar Monaten eine Anfrage von einer Werbeagentur. Der Mitarbeiter ging ziemlich schnell zum „Du“ über. Das war für mich auch in Ordnung, weil es gepasst hat. Wenn mich jetzt aber ein Sachbearbeiter vom Finanzamt anrufen und duzen würde, würde das für mich nicht passen 😀

  6. Ich halte es da genau so wie „du“, Webmaster. Gelegentlich, aber selten, wechsle ich die Ansprache sogar innerhalb einer Website. Die kann beispielsweise auf privaten Webseiten mit Blog passen, wenn man sich auf der Startseite vorstellt und dort das „Sie“ verwendet. Im Blog wird dann allerdings geduzt, da sich das bei Blogs und Foren schon eingebürgert hat und man bei einem Blog eine sehr viel persönlichere Ebene erreicht.

    Aber auch bei Kundenaufträgen kann sich das Du anbieten, wenn – wie du schon schreibst – eine persönliche Atmosphäre geschaffen werden soll. Beispiele währen hier kleine Pensionen, Restaurants oder Bars, in welchen sich der Gast als Freund fühlen soll.

    In der Agenturlandschaft wird nach meiner Erfahrung sehr schnell geduzt, was ich jedoch nicht immer befürworte. Mit dem Siezen ist oft auch der nötige Respekt vorhanden. Viele Leute können mit dem Du nicht gut umgehen und verlieren zu schnell den Respekt. Auch wenn es freundschaftlicher klingt kann so etwas eine geschäftliche Beziehung belasten.

  7. Also im realen Leben bin ich eher der Du-Typ und bevorzuge auch die Art und Weise, wie das in der englischen Sprache läuft. Das IKEA Beispiel hat das bereits angeschnitten, somit gehe ich davon aus, dass es im Schwedischen auch kein Wort für das Sie gibt.

    Im Schriftverkehr gäbe es aber auch im Deutschen durchaus die Möglichkeit auf das Sie zu verzichten ohne dabei Respekt und Höflichkeit zu vernachlässigen. Auch kann ich nicht sehen, warum ich mich durch ein „Du“ im Blog, Forum oder auf einer Mailingliste und ein späteres „Sie“ in eMails als „ernst genommen“ ansehen sollte. Ich habe auch unter Verwendung des „Sie“ durchaus Möglichkeiten, meinem Korrespondenzpartner zu zeigen, dass ich ihn in keinster Weise ernst nehme oder respektiere.

    Entgegen dem realen Leben, im dem Mimik, Körpersprache und Stimmmelodie das gesprochene Wort unterstreichen, hat man beim geschriebenen Wort entsprechende Möglichkeiten eben nur durch Formulierung. Und leider gibt es in Deutschland nun mal das „Sie“, also bin ich auch gezwungen mich für eine Variante zu entscheiden. Anderenfalls zeige ich dem aufmerksamen Leser, dass ich entweder unsicher bin, sprich nicht in der Lage diese Entscheidung zu treffen, oder aber ich vermittle gegebenenfalls den Eindruck von mangelndem Respekt.

    Wenn ich also Texte im Businessbereich zu verfassen habe, insbesondere wenn ich öffentlich potenzielle Kunden oder Geschäftspartner anspreche, ist selbstverständlich das „Sie“ angesagt. Wenn ich aber Texte in Foren, Blogs oder Listen schreibe, dann ist das „Du“ angesagt. Ich passe mich aber meist der Umgebung an, sodass man das ganz so pauschal auch wieder nicht sagen kann.

    Die Ausnahme bildet in der Tat XING! Aber dort in den Gruppen und Foren geht es nicht um den Meinungsaustausch, sondern um die Profilierung. Demnach ist beispielsweise mein Posting im Forum der Debian Linux Gruppe in erster Linie an potenzielle Kunden und Geschäftspartner gerichtet und nicht wirklich an den, der die Frage stellt.

    Warum ist das so? Nun, wenn ich auf XING einen kompetenten Partner suche, dann besuche ich zunächst sein Profil und schaue in welchen Gruppen er aktiv ist. Dann schaue ich genau dort nach, was der Kandidat von sich gibt. Ich lasse mich nicht von den Profildaten „blenden“. Wie sagt man so schön? „Papier ist geduldig“; in unserem Falle eben das Elektronische.

    In diesem Sinne, Euch eine gute Zeit.

    Herzliche Grüße
    Uwe

  8. Pingback: Die Links des Tages vom 10.08.2010 | HNA Watchblog - Zeitungskritik online
  9. Hallo Erik,

    Wir haben uns auf unserer Website für das Sie entschieden, da es kaum negativ auffallen kann (im Gegensatz zu einem falsch platzierten „Du“). Wie du schon ganz richtig bemerkt hast, hängt das mit dem jeweiligen Produkt und der Zielkundschaft zusammen.

  10. Ich habe mir auch lange überlegt, ob ich Sieze oder Duze. Selbst stamme ich aus der Hotelerie und da ist das „Sie“ (vor den Kulissen) Pflicht, selbst wenn man sich privat duzt.

    Da meine Zielgruppe im Blog eher 35+ ist, habe ich mich für das „Sie“ entschieden, da das auf mich seriöser wirkt. Und wenn ich meine Leser (und Kunden) im realen Leben kennenlernen würde, würde ich sie ja auch erst Siezen.

    Ich finde das Sie nicht schlimm – und ich mag mich individuell und situativ entscheiden, wen ich duze oder nicht.

    Dass ich immer wieder lesen muss, dass das „Sie“ im Internet eine Beleidigung ist, halte ich für ausgemachten Unsinn.

    Johannes

  11. Wir siezen unsere Facebook Nutzer, was wohl aber bei einer Kultureinrichtung im Klassikbereich auch irgendwie zum Image gehört.

  12. Hallo zusammen 😉

    Vielen Dank für den interessanten Austausch der Sichtweisen!

    Deshalb möchte ich hier kurz beitragen, womit ich sehr gut im WEB2.0 zurecht komme:

    Alles was auf WEB2.0- und virtuellen 3D Plattformen stattfindet, läuft bei mir im DU-Modus. (Xing natürlich nicht 😀 )
    Hierbei achte ich ausgesprochen auf eine höfliche und respektvolle Kommunikation, wie ich sie sonst im Sie-Modus verwende.

    Das erste Treffen im persönlichen, geschäftlichen Bereich oder am Telefon lässt sich so einfacher im Sie-Modus abhalten.
    Sollten die ersten, virtuellen Kontakte jedoch in einer sehr guten, freundschaftlichen Atmosphäre stattfinden, teste ich im Physischen den Du-Modus, und beobachte die Reaktion. Der passe ich mich dann in der Regel an.

    …ganz einfach.

    Viel Spass noch,
    Tobias

  13. Ich freue mich über die vielen, teilweise auch sehr unterschiedlichen, Meinungen 🙂 Das Thema scheint doch nicht so eindeutig zu sein, wie es auf den ersten Blick aussieht.

    Dass es bei Facebook Gruppen gibt, in denen sich gesiezt wird, hätte ich jetzt auch nicht vermutet. Aber Tom hat natürlich recht, dass die Anrede „Sie“ beim Gewandhaus passender ist als das „Du“.

  14. Ich schreibe seit kurzem einen Blog über meine eigenen Abnehmversuche und hatte anfangs das große Problem, nicht zu wissen ob ich „Du“ oder „Sie“ wähle. Da ich schon etwas älter (35) und zudem auch noch Rechtsanwalt bin, habe ich mich nach mehrmaligem Umschreiben auf das „Sie“ festgelegt. Ich bin mir nicht sicher, ob das jetzt zu förmlich ist, da ich selbst eigentlich eine sehr lockere Person bin. Na ja, man wird wohl immer diese Probleme haben wenn man eine Webseite erstellt. Viele Grüße aus Berlin! Thomas

  15. Ehrlich gesagt war für mich das „DuSie-Problem“ bisher nie wirklich präsent. In meinen Texten verwende ich eigentlich immer eine unpersönliche Form.. also z.B. „man“ usw.
    Bei Community-artigen Seiten, Foren, Blogs usw. benutze ich fast immer „du“ und alles was irgendwie nach „geschäftlich“ riecht (Shop, Hoster, Bank…) wird mit einem „sie“ versehen.
    Im Zweifel vermeide ich die direkte Anrede komplett und warte welche Anrede-Form mein Gegenüber benutzt, darauf schwenke ich dann ein. 🙂
    PS:
    Wenn man will kann man die Anrede wirklich erstaunlich lange vermeiden ohne große formulierungs-Probleme zu bekommen… ist meine Erfahrung. (Besonders wenn beide Seiten die Anrede vermeiden um zu sehen welche Anrede der jeweils andere benutzt 🙂 )

  16. Auch ich bevorzuge sowohl auf meinen Blog als auch auf meiner HP, die ebenfalls eine reine Hobby-Seite ist, die Anrede „Du“. Ich würde allerdings auch eine Ausnahme machen, wenn jemand z. B. in seinem Kommentar „Sie“ verwendet. Dann würde ich in der gleichen Form auf diesen Kommentar eingehen.
    Ich meine, dass mit dem „Du“ eine persönlichere Ebene geschaffen wird – gerade in Blogs.
    Ich habe allerdings auch kein Problem damit, wenn jemand seine Beiträge mit einer förmlichen Anrede verfasst. Vielleicht möchte der Verfasser ja auch eine gewisse Distanz wahren oder es ist für ihn ein Zeichen des Respekts seinen Lesern gegenüber. Bestes Beispiel ist da z. B. der Blog „Erfolgs-Blogging“. Letztendlich zählen für mich die Inhalte und nicht die Anredeform.
    Ich denke, jeder sollte so schreiben, wie er es von Haus aus gewöhnt ist. Vielleicht würde auf einigen Blogs das „Du“ befremdend wirken, wenn der Autor sich mit dem lockeren Umgangston nicht identifizieren kann….?

  17. @Sylvi Den letzten Punkt, den du angesprochen hast, finde ich sehr wichtig. Es bringt nichts, seine User zu siezen, wenn einem das „Sie“ fremd ist. Und das gleiche gilt natürlich auch andersrum. Wer nicht die nötige Lockerheit hat, die man für ein „Du“ braucht, sollte lieber darauf verzichten.

  18. Ein sehr interessantes Thema, über das ich auch schon „gestolpert“ bin. Da kommuniziert man beispielsweise in der Du-Form per Twitter und plötzlich wird daraus ein Geschäftskontakt… Und man schreibt ein Angebot „Sehr geehrter Herr XYZ“. Das ist ja soweit in Ordnung. Wie aber jetzt in der Mail, der das Angebot angehängt wird? Sie? Du?

    Wie beim Telefongespräch? In der Regel findet man immer einen Ausweg – meist nach dem Motto „wir waren bereits beim Du. Ist das in Ordnung?“.

    Ebenso wichtig wie die Du/Sie-Problematik in der „Web 2.0“-Kommunikation finde ich die Höflichkeit. Wenn man hinter jedem Nick (ob anonym oder nicht) einen Menschen weiß und einen entsprechenden Umgangston pflegt, ist schon viel erreicht.

    Ach ja: Ich nutze WordPress oft als CMS (auch mit Shop-Funktion). Dort ist es klar (zumindest für mich und meine Kunden), dass die Sprachdateien ausgetauscht werden und das „Sie“ die alleinige Option ist.

  19. Aus meiner Sicht ist es vor allem wichtig, eine Schreibweise je Projekt beizubehalten und nicht zu springen.

    Alles Andere hängt einfach von der Zielgruppe und der Kommunikation ab, die man führen möchte.

  20. Uwe Walter vermutet, im Schwedischen gäbe es kein Wort für Sie. Doch im Gegensatz zum Englischen gibt es in Schweden, ebenso wie in Dänemark und in Norwegen das Wort „De“, was unserem Sie entspricht. Aber in allen 3 Ländern spricht man sich fast nicht mehr mit De an. Auch im Verkehr mit Behörden und Politikern ist das „du“ üblich. Nur Mitglieder der königlichen Familie sind mit De anzusprechen.

  21. Auf unserer Seite foto-palm.de duzen wir unsere Kunden, weil wir der Meinung sind, dadurch eine intimere Atmosphäre zwischen dem Kunden und der Fotografin zu erzeugen. Es gab allerdings auch Beschwerden, aber mit Kunden, die sich schon über die Anrede aufregen möchten wir auch gar nicht erst arbeiten… 🙂

  22. Bei mir hat man auf der Website nun die Wahl ob man geduzt oder gesiezt werden möchte! 😀

  23. Wenn sich für jemanden „Respekt“ nur auf du oder sie bezieht will ich mit dieser Person ohnehin nichts zu tun haben…

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